Kunststoff statt Amalgam
Kunststoff statt Amalgam
18. Januar 2005 – Würzburg (B) Wer sich aus gesundheitlichen Bedenken gegen Amalgam-Füllungen im Zahn entschied, hatte zwar fortan eine wegen ihrer Färbung ästhetischere Plombe, aber auch eine weniger verschleißfeste. Zudem schrumpfen Kunststoff-Füllungen beim Aushärten und bilden einen Spalt zwischen Füllung und Zahn: Bab<sis für den so genannten Sekundärkaries, der sich in solchen Spalten ausbilden kann.
Vernetzte Moleküle auf Ormocer-Basis ersetzen Amalgam (Abb.: Fraunhofer)
Zum Vergrößern anklicken!
Seit rund fünf Jahren ist ein Amalgam-Ersatz auf Ormocer-Basis auf dem Markt, der vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg entwickelt wurde. Ormocere kombinieren auf molekularer Ebene kunststoff- und glasartige chemische Struktureinheiten. Sie bestehen aus einem Netz von Silicium-Sauerstoff-Ketten, an denen organische Molekülgruppen hängen. Als zusätzlicher Füllstoff werden pulverisierte Dentalgläser beigemischt, die das Material stabiler machen. Bestrahlt man die Substanz mit Licht, polymerisiert Ormocer und verbindet sich beim Aushärten mit den feinen Glaspartikeln. Auf diese Weise wird das molekulare Netzwerk verdichtet und die Füllung wird hart.
Hart im Alltag
Füllungen aus diesem Material sind fast so hart wie der Zahn selbst. Optisch sind solche Füllungen dem Zahnschmelz sehr ähnlich und beim Aushärten schrumpfen sie nicht so stark wie andere Kunststoffe. Die Verarbeitung ist einfach, denn vor dem Aushärten ist Ormocer plastisch. Inzwischen gibt es auch Schutzlacke auf Ormocer-Basis zur Kariesprophylaxe bei Kinderzähnen oder zum Schutz freiliegender Zahnhälse.
Nanopartikel für die Zukunft
Die Basis für solche Zahnfüllungen wird am Fraunhofer-Institut immer weiter verfeinert. Statt pulverisiertem Glas dienen mittlerweile Nanopartikel aus Silicium- und Zinnoxid als Füllstoff. Das Material schrumpft dadurch noch weniger beim Aushärten, es ist zudem fester und hält noch länger als bisherige Produkte. Zurzeit arbeiten die Entwickler an dessen Markteinführung.
K-ZEITUNG online – SERVICE
Die Zahnfüllung mit Ormocer
Was ist ORganisch MOdifizierte CERamic?
Der neue zahnfarbene Werkstoff besteht hauptsächlich aus hochwertigen keramischen Bausteinen. Deshalb setzt eine Füllung keine nachweisbaren Reststoffe frei und ist biokompatibel. Das heißt, sie ist sehr verträglich für den menschlichen Organismus.
Bei den neuen Werkstoffen kann man noch nicht auf lange Erfahrungen zurückgreifen. Da es kaum aussagekräftige Untersuchungen an Universitäten gibt, muss man sich mehr auf die Herstellerangaben verlassen.
Hohe Haltbarkeit
Die optimal aufeinander abgestimmten Materialeigenschaften verleihen Füllungen eine sehr gute Haltbarkeit. Dies ergibt sich als Folge der wesentlich reduzierten Schrumpfung und des äußerst geringen Kau-Abriebs.
Zeitlose Ästhetik
Im Gegensatz zu Amalgam ist Ormocer ein zahnfarbener Füllstoff, der in zwölf fein gestaffelten Farbnuancen erhältlich ist. Dank ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften sind Ormocer - Füllungen auch langfristig vor Verfärbungen geschützt.
Zusätzlicher Kariesschutz
Jede Füllung ist nur so haftbar wie die sie umgebende Zahnsubstanz. Diese stärkt Ormocer mit der Freisetzung zahnschmelzhärtender Mineralien. Ormocer kann so zusätzlich vor Karies schützen.
Die Kosten werden in der Regel von Ihrer Krankenkasse nicht übernommen.
Das Legen dieser Füllung ist sehr aufwendig, sie kostet aber weniger als die Hälfte eines Inlays, da die Laborkosten wegfallen.
18. Januar 2005 – Würzburg (B) Wer sich aus gesundheitlichen Bedenken gegen Amalgam-Füllungen im Zahn entschied, hatte zwar fortan eine wegen ihrer Färbung ästhetischere Plombe, aber auch eine weniger verschleißfeste. Zudem schrumpfen Kunststoff-Füllungen beim Aushärten und bilden einen Spalt zwischen Füllung und Zahn: Bab<sis für den so genannten Sekundärkaries, der sich in solchen Spalten ausbilden kann.
Vernetzte Moleküle auf Ormocer-Basis ersetzen Amalgam (Abb.: Fraunhofer)
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Seit rund fünf Jahren ist ein Amalgam-Ersatz auf Ormocer-Basis auf dem Markt, der vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg entwickelt wurde. Ormocere kombinieren auf molekularer Ebene kunststoff- und glasartige chemische Struktureinheiten. Sie bestehen aus einem Netz von Silicium-Sauerstoff-Ketten, an denen organische Molekülgruppen hängen. Als zusätzlicher Füllstoff werden pulverisierte Dentalgläser beigemischt, die das Material stabiler machen. Bestrahlt man die Substanz mit Licht, polymerisiert Ormocer und verbindet sich beim Aushärten mit den feinen Glaspartikeln. Auf diese Weise wird das molekulare Netzwerk verdichtet und die Füllung wird hart.
Hart im Alltag
Füllungen aus diesem Material sind fast so hart wie der Zahn selbst. Optisch sind solche Füllungen dem Zahnschmelz sehr ähnlich und beim Aushärten schrumpfen sie nicht so stark wie andere Kunststoffe. Die Verarbeitung ist einfach, denn vor dem Aushärten ist Ormocer plastisch. Inzwischen gibt es auch Schutzlacke auf Ormocer-Basis zur Kariesprophylaxe bei Kinderzähnen oder zum Schutz freiliegender Zahnhälse.
Nanopartikel für die Zukunft
Die Basis für solche Zahnfüllungen wird am Fraunhofer-Institut immer weiter verfeinert. Statt pulverisiertem Glas dienen mittlerweile Nanopartikel aus Silicium- und Zinnoxid als Füllstoff. Das Material schrumpft dadurch noch weniger beim Aushärten, es ist zudem fester und hält noch länger als bisherige Produkte. Zurzeit arbeiten die Entwickler an dessen Markteinführung.
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Die Zahnfüllung mit Ormocer
Was ist ORganisch MOdifizierte CERamic?
Der neue zahnfarbene Werkstoff besteht hauptsächlich aus hochwertigen keramischen Bausteinen. Deshalb setzt eine Füllung keine nachweisbaren Reststoffe frei und ist biokompatibel. Das heißt, sie ist sehr verträglich für den menschlichen Organismus.
Bei den neuen Werkstoffen kann man noch nicht auf lange Erfahrungen zurückgreifen. Da es kaum aussagekräftige Untersuchungen an Universitäten gibt, muss man sich mehr auf die Herstellerangaben verlassen.
Hohe Haltbarkeit
Die optimal aufeinander abgestimmten Materialeigenschaften verleihen Füllungen eine sehr gute Haltbarkeit. Dies ergibt sich als Folge der wesentlich reduzierten Schrumpfung und des äußerst geringen Kau-Abriebs.
Zeitlose Ästhetik
Im Gegensatz zu Amalgam ist Ormocer ein zahnfarbener Füllstoff, der in zwölf fein gestaffelten Farbnuancen erhältlich ist. Dank ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften sind Ormocer - Füllungen auch langfristig vor Verfärbungen geschützt.
Zusätzlicher Kariesschutz
Jede Füllung ist nur so haftbar wie die sie umgebende Zahnsubstanz. Diese stärkt Ormocer mit der Freisetzung zahnschmelzhärtender Mineralien. Ormocer kann so zusätzlich vor Karies schützen.
Die Kosten werden in der Regel von Ihrer Krankenkasse nicht übernommen.
Das Legen dieser Füllung ist sehr aufwendig, sie kostet aber weniger als die Hälfte eines Inlays, da die Laborkosten wegfallen.
Gobsch - 18. Jan, 22:14
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